Die Gefühlsgemeinschaft der AfD. Narrative, Praktiken und Räume zum Wohlfühlen.
Florian Spissinger ging aus emotionssoziologischer Sicht am Beispiel der AfD der Frage nach, was rechte Parteien so attraktiv macht: Er zeigt am Beispiel der AfD, wie diese eine Gefühlsgemeinschaft formt, in der ihre Unterstützer_innen tatsächlich ein Wohlbefinden erleben – trotz autoritärer und völkisch-nationalistischer Positionen, die viele Menschen abstoßend finden. Durch Beobachtungen bei Vorträgen, Stammtischen und Wahlkampfständen sowie Gespräche vor Ort zeigt er, wie moralisch entlastende Selbstnarrative und rassistische sowie anti-klimapolitische Untergangsszenarien diese Gefühlswelt festigen. Spissinger beschreibt dies als „Gefühlstraining“, bei dem kollektives Schimpfen und spöttisches Gelächter eine wichtige Rolle spielen, um die neurechte Identität stärken.